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Techniker/in für Ländliche Entwicklung

Abwechslung und Heimatliebe

Annette Ringlstetter (24) entschied sich vor drei Jahren gegen ihre bereits angefangene Laufbahn als Fachlehrerin für Ernährung und Gestaltung für die Ausbildung zur Technikerin für Ländliche Entwicklung. Heute steht sie in dieser Position Bürgern und Gemeinden zur Seite, wenn es darum geht, ihre Heimat und ihre Region fit für die Zukunft zu machen.

Das neue Gebäude des Amtes für Ländliche Entwicklung Oberpfalz in Tirschenreuth erstrahlt im intensiven Ochsenblut. Innen sind Wände und Boden des zwei Jahre jungen Baus aus hellem Holz. Die Atmosphäre wirkt vertraut und familiär – arbeiten im Wohlfühlambiente.

Dieses Gebäude ist der Arbeitsplatz von Annette Ringlstetter, die schon vor dem Umzug des Amtes von Regensburg nach Tirschenreuth ihre Ausbildung zur Technikerin für Ländliche Entwicklung begonnen hat. Die 24-Jährige ist zuständig für den Landkreis Neustadt in der Waldnaab. Hinter ihrem Schreibtisch ziert eine große Karte mit zahlreichen bunten Flecken und Abschnitten die Wand. Auf dieser Karte sind alle geografischen Daten und Grenzen des Landkreises vermerkt, Grundstücke der Anwohner sind farblich voneinander unterschieden.

„Besonders gefällt mir an meinem Beruf die Vielfalt der Aufgaben, die Zusammensetzung aus Innen- und Außendienst sowie der Kontakt zu den Bürgern und Gemeinden“, erklärt Annette. Die Projekte des Amtes für Ländliche Entwicklung Oberpfalz werden mit den Bürgern, die beispielsweise bei Messungen direkt mithelfen können, und Gemeinden gemeinsam erarbeitet. „Außerdem gefällt es mir, dass wir sehr viel im Team arbeiten und unter anderem gemeinsam zu den Außendiensten und Messungen rausfahren“, ergänzt Annette. Was aber wohl der Hauptgrund dafür ist, dass die junge Frau gerne jeden Morgen 80 Kilometer zur Arbeit pendelt, ist der Nutzen, den ihr Job für Land und Leute hat: „Wir sehen wirklich, was wir erarbeitet haben – ein Ergebnis, von dem die Bürger einen Nutzen haben und das eine direkte Verbesserung in der Region ist“, betont Annette nicht ohne Stolz. Auch von ihren Freunden und ihrer Familie bekommt Annette viel Anerkennung und zahlreiche positive Rückmeldungen für ihre Tätigkeit.

Neben der Teamfähigkeit und Aufgeschlossenheit beim Umgang mit Bürgern und Bewohnern, solltet Ihr für den Beruf Techniker/in für ländliche Entwicklung auch ein gewisses technisches Verständnis mitbringen. Außerdem solltet Ihr selbstständig und verantwortungsbewusst arbeiten können. „Natürlich sollte man es auch genießen, an der frischen Luft zu arbeiten“, betont Annette. Bis zu einem Dreiviertel der Arbeitszeit verbringt sie nämlich bei Außeneinsätzen. Natürlich muss niemand im Schnee frieren, aber etwas abgehärtet sollte man schon in Sachen Wind und Wetter sein.

Annette liegt ihre Heimat, der ländliche Raum um Tirschenreuth, sehr am Herzen. Sie möchte ihn stärken und attraktiver gestalten: „Ich finde meinen Beruf unverzichtbar, weil jede Gemeinde mit ihren Problemen zu kämpfen hat seien es Hochwasser, kaputte Straßen oder der demografische Wandel. Genau da packen wir an und helfen den Gemeinden nicht nur durch unsere technische Arbeit, sondern auch durch Beratung.“

Das vollbringt Ihr:

Als Techniker/in für Ländliche Entwicklung arbeitet Ihr in Ämtern für ländliche Entwicklung. Eure direkten Aufgaben bestehen aus Messungen mit modernster Computertechnik, der Herstellung von digitalen Karten, dem Aufbau und der Pflege von Geoinformationssystemen und zu guter Letzt aus den Verhandlungen mit Gemeinden, Grundstückseigentümern und Behörden. So setzt Ihr Großbauprojekte um und schützt Natur und Kulturlandschaft. Im Bereich der Land- und Dorfentwicklung wird durch Euch die Region in Zusammenarbeit mit Bürgern und Gemeinden gestaltet, werden Bau- und Schutzmaßnahmen der öffentlichen Hand vorbereitet und umgesetzt. So leistet Ihr entscheidende Infrastrukturarbeit im ländlichen Raum. Die Vielfältigkeit der Aufgabenbereiche bietet zahlreiche Spezialisierungsmöglichkeiten. Wem das Technische eher liegt, kann sich um eine Stelle in der Messgruppe oder in der Datenverarbeitung bewerben. Ein beruflicher Aufstieg ist bei entsprechenden Leistungen im mittleren Dienst möglich.

Was Ihr mitbringen müsst:

Um die Ausbildung zum/r Techniker/in für Ländliche Entwicklung beginnen zu können, braucht Ihr den mittleren Schulabschluss oder einen qualifizierenden Hauptschulabschluss mit guten Noten in den Fächern Mathematik und Deutsch. Außerdem werdet Ihr auf die gesundheitliche Eignung für die Außendiensttätigkeit geprüft.

Da viele der Arbeiten im Team und/oder an der frischen Luft stattfinden, solltet Ihr Lust an der Arbeit mit anderen und im Freien haben. Außerdem solltet Ihr gut mit Menschen umgehen können – oft sind Fingerspitzengefühl und Verhandlungsgeschick im Umgang mit Bürgern und Landbesitzern gefragt.

Dort werdet Ihr ausgebildet:

Die Ausbildung zum/zur Techniker/in für ländliche Entwicklung dauert in der Regel 3 ½  Jahre. In den ersten 2 ½ Jahren besucht Ihr eine Berufsschule und absolviert Lehrgänge bei einem Amt für Ländliche Entwicklung. Im letzten Ausbildungsjahr absolviert Ihr als Beamte auf Widerruf einen Vorbereitungsdienst und schließt die Ausbildung dann mit einer Staatsprüfung ab. In der Berufsschule erwarten Euch Fächer wie vermessungstechnisches Rechnen, Vermessungskunde und Geovisualisierung (Maßstäbe, Kartenführung).

Außerdem ist es beispielsweise in Würzburg möglich, im dualen Studium Vermessung und Geodäsie zu studieren. Das Studium dauert weitere 3 ½  Jahre, von denen ein Semester als reines Praxissemester vorgesehen ist. Mit Abschluss des Studiums seid Ihr Vermessungsingeneur/in und steigt so in den gehobenen Dienst auf.

Das verdient Ihr:

Dienstanfänger verdienen in den ersten 2 ½ Jahren 620 Euro brutto, im letzten Ausbildungsjahr 1.030 Euro brutto. Nach bestandener Prüfung zum/zur Techniker/in für Ländliche Entwicklung liegt das Einstiegsgehalt bei etwa 2.100 Euro brutto.