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Diplom-Verwaltungswirt/-in (FH)

Vermittlerin zwischen Ländern und Kulturen

Tiaji Sio ist Diplom-Verwaltungswirtin (FH) und arbeitet als Beamtin des gehobenen Dienst im Auswärtigen Amts. Sie ist zur Zeit Sachbearbeiterin im Protokoll und kann sich nicht über Langeweile beklagen – ihr Alltag ist aufregend und abwechslungsreich, denn sie bereitet gemeinsam mit anderen Kolleginnen und Kollegen eingehende Besuche hochrangiger Politiker*innen aus aller Welt und ausgehende Reisen des Bundespräsidenten, der Bundeskanzlerin und des Außenministers vor.

Tiajis erste Amtshandlung an jedem Morgen: E-Mails checken und den Tag strukturieren. Viel spielt sich dann aber auch außerhalb ihres Büros ab. „Ich habe in der Protokollabteilung definitiv keinen typischen Bürojob, denn in meinem Beruf bin ich viel unterwegs und treffe spannende Persönlichkeiten.“ Die 22-Jährige macht den Job noch gar nicht lange, erst seit wenigen Monaten.„Das erste Projekt, das ich alleine machen durfte, lief super! Ich hatte die volle Verantwortung, bekam direktes Feedback und die Gäste waren sehr zufrieden“, erzählt Tiaji.

Tiajis Hauptaufgabe ist es, Projekte in einem Team zu organisieren und erfolgreich abzuwickeln. Ein solches Projekt kann z. B. der Besuch eines ausländischen Staatsoberhauptes oder Regierungschefs sein. Tiaji plant dann gemeinsam im Team den Ablauf und das Programm, sie organisiert die Logistik und natürlich muss sie auch die VIPs während des Besuchs begleiten und für einen reibungslosen Ablauf sorgen. Das heißt, sie holt die Besucher vom Flughafen ab, ist bei allen Terminen vor Ort dabei bis zur Verabschiedung – meist wieder am Flughafen.

Ein erfolgreicher Besuch trägt dazu bei, die Beziehungen zu anderen Staaten zu pflegen, Konflikten entgegenzuwirken und Deutschland als international verlässlichen Partner zu repräsentieren – auch bei Reisen hochrangiger deutscher Politker*innen im Ausland. „Ich zu anderen Ministerien und zu ausländischen Botschaften, das ist herausfordernd und spannend. Ein großer Vorteil sind dabei auch meine tollen Kollegen und der offene Umgang miteinander. Wenn ich Fragen habe, sind sie immer für mich da, Teamarbeit wird im Auswärtigem Amt sehr groß geschrieben.“, freut sich Tiaji. Für den Posten muss man allerdings sehr flexibel sein, da man auch an Wochenenden und für kurzfristige Termine eingesetzt wird.

Sie hat sich für eine Laufbahn im gehobenen Auswärtigen Dienst entschieden, weil sie sich für Recht, Wirtschaft, Sprachen und Verwaltung interessiert. „Ich habe ein dreijähriges duales Studium am Fachbereich Auswärtige Angelegenheiten der Hochschule des Bundes für Öffentliche Verwaltung in Berlin absolviert. Das Grundstudium bestand dabei aus einer allgemeinen Einführung in das Recht und danach speziell Ausländer- und Zivilrecht, außerdem Organisationslehre, Geschichte, öffentliche Finanzwirtschaft, VWL, BWL und natürlich Sprachen. Bei mir waren das Englisch und Französisch und später auch Neugriechisch und Chinesisch“, berichtet die 21-Jährige.

Im Anschluss ging sie an die Hochschule für Wirtschaft und Recht in Berlin und dann wieder zurück an den Fachbereich Auswärtige Angelegenheiten in Berlin-Tegel. Das intensive Studienprogramm beinhaltete u.a. Internationales Privatrecht, Familien- und Erbrecht, Liegenschafts-, Straf- und Wirtschaftsrecht sowie Konsular- und Verwaltungsrecht, Zwischendrin standen noch Praktika auf dem Programm, eins davon im Ausland. Dafür war sie in der deutschen Auslandsvertretung in Shanghai tätig.

Das vollbringt Ihr:
Ihr arbeitet an einer von 230 deutschen Auslandsvertretungen und in der Zentrale in Berlin. Der Reiz, im Ausland zu arbeiten, muss dabei besonders stark ausgeprägt sein. Dafür bekommt Ihr viele Chancen, neue, interessante Menschen, Orte und Gesellschaften kennenzulernen sowie die Möglichkeit, Euch als Vermittler zwischen Ländern und Kulturen einzubringen. Ihr habt nicht nur einen, sondern ganz viele Berufe, da ihr alle 3-4 Jahre in einem anderen Land und auch in anderen Abteilungen eingesetzt werden könnt. Dazu zählen vor allem das Rechts- und Konsularwesen, die Tätigkeit in einer Visaabteilung und der Verwaltung (z.B. die Personal- und Liegenschaftsverwaltung). Aber auch der Einsatz in den Bereichen Wirtschaft. Kultur, Entwicklungszusammenarbeit, Presse sowie Wissenschaft ist möglich. Als Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Auswärtigen Amt arbeitet Ihr mit Menschen verschiedenster Nationen zusammen und gestaltet damit die Außenpolitik Deutschlands zu einem Teil mit.

Was Ihr mitbringen müsst:

Ein Job im Auswärtigen Amt ist mehr als eine „normale“ Berufswahl. Der Auswärtige Dienst ist eine Lebensaufgabe, und man wird Mitglied eines weltweiten Teams, um Außenpolitik für Deutschland möglich zu machen. Ihr solltet dazu eine ganze Menge mitbringen – nicht zuletzt auch eine Portion Idealismus, um aus dieser Welt eine friedlichere und gerechtere machen zu wollen. Darüber hinaus dürft Ihr nicht schüchtern sein, denn Kommunikation ist ziemlich wichtig in diesem Beruf. Ihr übernehmt von Anfang an Führungsverantwortung und könnt zB als Teamleiter in Visastellen eingesetzt werden. Es ist durchaus möglich, gleich auf dem ersten Posten die Position der Visastellenleiterin, des stellvertrenden Leiters der Verwaltung oder andere Posten mit Personalführung zu übernehmen.

Der gehobene Auswärtige Dienst setzt ein duales Studium inklusive eines Inlands- und eines Auslandspraktikums voraus. In diesem Job müsst Ihr Euch immer wieder in neue Themengebiete einarbeiten und großes Interesse für Recht, Wirtschaft und Verwaltung mitbringen.

So kann es dann noch weitergehen:

Im gehobenen Auswärtigen Dienst könnt ihr Euch weiterentwickeln und Kariere machen In den ersten Berufsjahren stellt Ihr Euch breit auf und werdet so möglichst viele verschiedene Posten in verschiedenen Ländern bekleiden können (Tiaji hat zum Beispiel das Ziel, einmal auf jedem Kontinent der Erde zu arbeiten!). Die Möglichkeit, Verwaltungschef*in an einer Auslandsvertretung („Kanzler*in“) zu werden oder die Leitung der Rechts- und Konsularabteilung einer großen Botschaft zu übernehmen, steht Euch offen, wenn Ihr Euch spezialisiert.

Das verdient Ihr:

Ihr erhaltet während des dualen Studiums im Rahmen des Vorbereitungsdienstes für angehende, einen Anwärtergrundbetrag. Der bleibt in allen drei Ausbildungsjahren gleich und beträgt beim Auswärtigen Amt zwischen 1100 und 1500 Euro
im Monat, je nach Familienstand und Arbeitsort. Nach dem Vorbereitungsdienst steigst Du in der Besoldungsgruppe A9 ein. Dort liegt das Gehalt zwischen 2.700 und 3.800 Euro brutto. Das höchste Gehalt als Beamtin oder Beamter im gehobenen Dienst bekommst Du in A13, Erfahrungsstufe 8, es liegt beim Bund aktuell bei rund 5.600 Euro. Dazu kommen in allen Besoldungsgruppen je nach Dienstort steuerfreie Auslands- und Gefahrenzuschläge.