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Fachinformatiker/-in

Mehr als Nerds

Computer und IT gibt es in fast jeder Firma. Wenn der PC mal streikt, ist er zur Stelle: Philipp Mai ist Fachinformatiker für Systemintegration. Er repariert täglich Geräte und ist ein kompetenter Ansprechpartner, wenn die Technik streikt.

Computer surren, Lampen blinken und über die Bildschirme laufen Zahlencodes. Mitten drin in dieser Computerwelt sitzt der 24-jährige Philipp Mai. Er hat gestylte Haare und trägt ein buntkariertes Hemd – einen Computernerd hätte ich mir anders vorgestellt. Philipp arbeitet als Fachinformatiker für Systemintegration in der Stadtverwaltung Dresden und sorgt tagtäglich mit dafür, dass Geräte und Programme reibungslos funktionieren. „Wenn die Technik den Geist aufgibt, sorgen wir dafür, dass alle schnell weiterarbeiten können“, erzählt mir der gelernte Fachinformatiker.

Sein Arbeitsplatz ist hell und aufgeräumt. In seinem Büro, der „Werkstatt“, sitzt er zusammen mit zwei anderen jungen Kollegen. Von hier aus nimmt Philipp Problemmeldungen von der Hotline, aber auch von Mitarbeitern entgegen und versucht, sie zu lösen. „Entweder helfe ich ihnen über eine Fernsteuerung oder lass mir die Geräte hierher zuschicken.“ Zu den Geräten zählen Computer, Drucker und vieles mehr. Ab und an geht oder fährt er auch direkt zum Kunden, um sich vor Ort ein Bild zu machen.

Fachinformatiker sind keine Fachidioten. Sie kennen sich in vielen Bereichen der Informationstechnologie (IT) aus. Nahezu jedes Unternehmen sucht Informatiker. Philipp hat sich für den Bereich der Systemintegration entschieden, weil er mehr als nur programmieren wollte. Als IT-Koordinator repariert er nicht nur Geräte, sondern kümmert sich auch darum, dass alle Geräte up-to-date sind.

In der Informatik ist Philipp ein Spätzünder. Erst in der 11.Klasse des Gymnasiums hat er sich für Computer und für das Programmieren begeistern können. Nach dem Abitur hat sich Philipp bewusst gegen ein Studium und für eine Ausbildung entschieden. Er bewarb sich um einen Ausbildungsplatz als Fachinformatiker für Systemintegration in der Landeshauptstadt Dresden, ging zum Vorstellungsgespräch und bekam wenig später die Zusage. Drei Jahre lang ging er zur Berufsschule und arbeitete bei der Stadtverwaltung.

Ein Interesse für Informatik sei für diesen Job unumgänglich. Mindestens genauso wichtig ist Englisch, denn „so gut wie alle Abkürzungen sind englisch“, erklärt mir Philipp. Sein Verständnis für die Logik des Programmierens hat ihm bei seiner Ausbildung weitergeholfen. Am meisten hat ihn aber seine Begeisterung für Technik angespornt. Auch heute ist sie seine Motivationsquelle.

Manchmal gibt es Tage, an denen alles kaputt geht“, erzählt Philipp. Dann muss man die Nerven bewahren. Sonst ist der Beruf des Systeminformatikers entspannt. „Stressig wird es nur, wenn der Nutzer unruhig wird.“ Wenn die Leute mit einem Problem zu ihm kommen, leidet er mit ihnen mit. Wenn die Lösung mal etwas länger dauert, hat er damit kein Problem. Philipp ist erst zufrieden, wenn alles wieder funktioniert. „Wenn ich helfen kann, fühle ich mich super!

Besonders gut an seinem Beruf gefällt Philipp, dass er seine Begeisterung für die Technik nicht nur privat, sondern auch im Job ausleben darf und dafür noch bezahlt wird. Hinzu kommt, dass es extrem viele Einsatzfelder gibt, da mittlerweile fast überall Computer surren. Zurzeit studiert Philipp berufsbegleitend Medieninformatik. In Zukunft will er selber Azubis ausbilden. Dafür hat er schon seine Ausbildungseignungsprüfung abgeschlossen. „Ich will für sie das Maximum herausholen“, erzählt er mit stolzgeschwellter Brust.

Das vollbringt Ihr:

Den Beruf des Fachinformatikers gibt es in zwei Varianten. Als Fachinformatiker/-innen der Fachrichtung Systemintegration plant und konfiguriert Ihr IT-Systeme. Im eigenen Haus oder beim Kunden richtet Ihr diese Systeme entsprechend den Kundenanforderungen ein und betreibt bzw. verwaltet sie.

Als Fachinformatiker/-innen der Fachrichtung Anwendungsentwicklung entwickelt und programmiert Ihr Software nach Kundenwünschen. Ihr testet die bestehenden Anwendungen, passt diese an und entwickelt anwendungsgerechte Bedienoberflächen.

Was Ihr mitbringen müsst:

Ein bestimmter Schulabschluss ist nicht vorgeschrieben. Bessere Karten habt Ihr aber mit einer Hochschulreife. Gute Noten in Mathe und Informatik sind auch gern gesehen. Logisches Denken und erste Programmiererfahrungen verschaffen Euch einen Vorteil. Wer mit Englisch nicht auf Kriegsfuß steht, sieht bei den ganzen englischen Abkürzungen klarer. Außerdem solltet Ihr als Fachinformatiker genügend Ausdauer besitzen, wenn eine Fehlersuche mal länger dauert.

Das erwartet Euch:

Bevor Ihr Euch bewerbt, müsst Ihr Euch zwischen dem/der Fachinformatiker/-in Fachrichtung Anwendungsentwicklung und dem/der Fachinformatiker/-in Fachrichtung Systemintegration entscheiden. Eure Ausbildung dauert drei Jahre und ist dual angelegt. Ihr drückt also nicht nur die Schulbank, sondern arbeitet in Eurem Ausbildungsbetrieb. In den ersten zwei Ausbildungsjahren erwerbt Ihr, egal für welche Fachrichtung Ihr Euch entschieden habt, die gleichen Fertigkeiten und Kenntnisse. Im dritten Lehrjahr vertieft Ihr dann Euer Fachwissen.

Dort werdet Ihr ausgebildet:

Als Fachinformatiker/-innen konzipiert und realisiert Ihr komplexe EDV-Systeme und passt diese benutzergerecht an. Eure Ausbildung erfolgt an einer Berufsschule und in Eurem Ausbildungsbetrieb.

Das verdient Ihr:

Im ersten Ausbildungsjahr zwischen 721 und 784 Euro, im zweiten Ausbildungsjahr zwischen 783 und 843 Euro und im dritten Ausbildungsjahr zwischen 859 und 922 Euro.