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Förster/-in

Für Wald und Mensch im Einsatz

An diesem Herbstmorgen ist es etwas frisch im Wald in der Nähe von Dachau bei München, dem Arbeitsplatz von Försterin Lisa Schubert. Hier sorgt sie jeden Tag dafür dass der Wald in ihrem Revier gesund bleibt, sich richtig entwickelt und vermittelt anderen, wie wichtig der Wald und seine Erhaltung ist.

Bei Lisa Schubert war es Liebe auf dem ersten Blick. „Als ich mir eine Probevorlesung für den Studiengang Forstwissenschaften angehört habe, wusste ich: Ich will Försterin werden!“, erzählt sie. Seit gut einem halben Jahr ist sie Revierleiterin der bayerischen Forstverwaltung und damit selbst verantwortlich für die Wälder in ihrem Gebiet.

Natürlich sitzt Lisa nicht den ganzen Tag in ihrem Büro oder einer Hütte im Wald. „Wenn das Wetter total schlecht ist, kann man schon einmal einen Bürotag einschieben“, sagt sie, „aber glücklich an meinem Beruf macht mich, dass ich den ganzen Tag draußen sein kann“. Das altmodische Bild das viele heute noch vom Försterberuf haben, entspricht nicht mehr der Realität. Lisa ist modern ausgestattet und kann zum Beispiel unterwegs mit ihrem wasser- und stoßfesten Laptop arbeiten. Wenn sie beim sogenannten „Monitoring“ den Zustand der Bäume oder Schädlingsfallen überprüft, kann sie so die Daten direkt an die Forstverwaltung übermitteln. Försterinnen und Förster lernen auch mit größeren Geräten umzugehen – nämlich mit Motorsäge und Gewehr.

An diesem kühlen Herbstvormittag braucht sie weder das eine noch das andere. Während die ersten Sonnenstrahlen zwischen den Bäumen hindurchscheinen, führt sie nämlich zwei Dutzend Drittklässler durch den Wald, zeigt ihnen die verschiedenen Blatt- und Baumarten und bringt ihnen mit verschiedenen Spielen den Wald näher. Den Lebensraum Wald für andere erlebbar zu machen und das Thema zu vermitteln, ist auch ein wichtiger Teil von Lisas Aufgaben.

Nach der Mittagspause steht ein Beratungstermin an. Der Besitzer des Waldes möchte wissen, was er tun kann, um sein Waldgrundstück bestmöglich zu nutzen. Bei der Besichtigung des Waldes entdecken sie eine vom Borkenkäfer befallene Fichte. Mit Sprühfarbe markiert Lisa den Baum, der später von einem Forstarbeiter gefällt wird, damit sich der Schädling nicht ausbreiten kann. Das zeigt, wie wichtig ihre Aufgabe für den Wald ist. „Sich um den Lebensraum Wald zu kümmern, ist eine unverzichtbare Aufgabe – auch für die Menschen“, sagt Lisa über ihren Beruf.

Das vollbringt Ihr:

Als Förster/-in tragt Ihr umfassende Verantwortung für unsere „grüne Lunge“ - den Wald. Er ist naturnahes Ökosystem und Wirtschaftsraum zugleich. Im Spannungsfeld der verschiedenen gesellschaftlichen Ansprüche an ihn, müsst Ihr alle forstlichen Betriebsarbeiten planen, koordinieren und abrechnen. Im stark jahreszeitlich geprägten Tagesgeschäft sind das zum Beispiel Pflanzungen, Pflegemaßnahmen, die Holzernte, die Jagd und das Wildtiermanagement sowie spezielle Naturschutzmaßnahmen und die Besucherlenkung oder die forstliche Umweltbildung.

Was Ihr mitbringen müsst:

Gute Voraussetzungen habt Ihr mit der allgemeinen Hochschulreife. Förster müssen fast alles können: Ob Mathematik, Biologie, Zoologie, Botanik, Forstrecht, Betriebswirtschaftslehre oder EDV – Förster sein ist sehr vielseitig.

Das erwartet Euch:

Als Förster/-in benötigt Ihr ein abgeschlossenes Studium. Das Studium zum Forstingenieur (Bachelor of Science) wird an Fachhochschulen angeboten. Alternativ oder als weitere Qualifizierung gibt es auch die Möglichkeit des Forstwissenschaftsstudiums (Master of Science) an Universitäten. Für die Jagd braucht Ihr zudem einen Jagdschein.

Dort werdet Ihr ausgebildet:

Parallel zum Studium könnt Ihr im Rahmen von Praktika und Hospitanzen schon einmal bei den öffentlichen Forstbetrieben und -verwaltungen von Bund, Ländern und Gemeinden, Privatforstbetrieben, Forstunternehmen oder Forschungseinrichtungen hineinschnuppern.

Das verdient Ihr:

Als Revierförster oder spezialisierter Sachbearbeiter (Bachelor) in einem Forstbetrieb verdient Ihr zwischen 2.800 und 3.900 Euro. Als Leiter eine Forstbetriebes (Master)  3.300 bis 5.500 Euro. Die Verdienstspannen sind meist abhängig von der Berufserfahrung. Einige öffentliche Forstbetriebe stellen die Forstleute mit forstlicher Hochschulausbildung auch im Beamtenverhältnis ein.