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Was funktioniert heutzutage überhaupt noch ohne Elektrizität? Sie ist der Ursprung allen technischen Fortschritts und hat immensen Einfluss auf unser alltägliches Leben. Elektroniker/-innen wie Steffi Sommerfeldt stellen die Funktionalität elektronischer Geräte sicher und leisten damit einen bedeutenden Beitrag dazu, dass unser Alltag im Zeitalter der Elektrizität reibungslos abläuft.
Steffi Sommerfeldt fährt auf das Gelände des Bundeswehr-Dienstleistungszentrums in Torgelow. Gut versteckt, mitten im Wald, steht die kleine Fabrikhalle, in der die elektronischen Geräte der Bundeswehr gewartet werden: Steffis Arbeitsplatz.
Steffi betritt die Halle und legt als Erstes einen Schalter um. Sie meint darauf lächelnd: „Viele würden jetzt sagen, dass ich hier den Strom anschalte, dabei lege ich nur die Spannung an. Dieser feine Unterschied ist das Erste, was ich damals in der Ausbildung gelernt habe.“
Seit zehn Jahren ist die gebürtige Ueckermünderin nun schon Elektronikerin bei der Zivilverwaltung der Bundeswehr in Torgelow, und ihr macht die Arbeit sichtlich Spaß. Dabei war dieser Beruf am Anfang gar nicht Steffis erste Wahl: „Ganz ursprünglich wollte ich mal Krankenschwester werden und habe auch ein Praktikum dafür gemacht. Das lag mir nicht. Ich habe gemerkt, dass ich lieber mehr mit technischen Geräten arbeiten möchte.“ Dann habe sie noch weiter geschaut und die Ausbildung bei der Bundeswehr gewählt. „Ich habe das Experimentieren im Physikunterricht an der Schule gemocht und wollte auch gerne mein handwerkliches Geschick in meinen Beruf mit einbringen können.“ Bei der Bundeswehr erhielt sie die Chance, beides zu vereinen, und konnte außerdem noch in ihrer Heimat bleiben.
Nach dem Hochfahren des Computers und dem Einschalten der Messgeräte begutachtet Steffi eine Vielzahl technischer Geräte, die auf einem langen Tisch aufgereiht sind. Diese Geräte müssen Steffi und ihr Team endmontieren und die verbauten Leiterplatten auf ihre Funktionalität prüfen. Dabei wird jedes Gerät, jede technische Ausrüstung, die von der Bundeswehr benötigt wird, von ihr gecheckt. „Die Arbeit ist schon herausfordernd. Ich muss überlegen, wie und in welcher Reihenfolge ich die Teile montiere und wie ich beispielsweise den Leitungsbaum einklemme. Treten Fehler auf oder wurde etwas fehlerhaft vormontiert, gilt es, die Fehler zu suchen und zu beheben.“ Dabei knobelt sie gerne und bleibt bei der Suche hartnäckig. „Geht nicht, gibt’s nicht“, lautet ihre Devise. In den Jahren, die sie jetzt schon bei der Endmontage dabei ist, ist es noch nie passiert, dass ein Gerät aufgrund eines Fehlers entsorgt werden musste. Wenn sie selbst bei der Fehlersuche nicht mehr weiterweiß, fragt sie einen Kollegen: „Zusammen findet man jeden Fehler.“
Auch wenn jede Elektronikerin und jeder Elektroniker in Steffis Abteilung auf ein Gebiet spezialisiert ist, können alle alles und unterstützen sich gegenseitig. Steffis Spezialität ist dabei vor allem das Löten. „Da fragen mich sogar ältere Kollegen immer noch: Steffi, willst du das mal lieber machen?“, sagt sie stolz.
Ihrer Zukunft sieht Steffi bei der Bundeswehr gelassen entgegen. Sie hat sich in ihrem Berufsfeld etabliert und wird von allen Kolleginnen und Kollegen geschätzt. Sie freut sich über jede Form der Fort- und Weiterbildung und engagiert sich neben der Arbeit auch in der Gewerkschaft. Eine Meisterausbildung möchte sie aber nicht machen. „Wenn ich die Meisterausbildung mache, würde
ich womöglich hier in der Region keinen Dienstposten bekommen und müsste wegziehen. Das möchte ich aber nicht.“
Als Elektroniker/-in seid Ihr für verschiedene Aufgabengebiete rund um die Elektrotechnik verantwortlich. Ihr führt unter anderem DGUV-Prüfungen durch. Diese von der Gesetzlichen Unfallversicherung vorgeschriebenen Prüfungen sind notwendig, um die Sicherheit der elektrischen Betriebsmittel für den Anwender sicherzustellen. Damit einher geht die Wartung von Kabeln und Leiterplatten, die Ihr durch fachgerechtes Löten reparieren müsst. Das Löten erfordert von Euch Fingerspitzengefühl und eine ruhige Hand.
Auch die Instandsetzung der gesamten technischen Apparatur vor der Endmontage gehört zu Euren Aufgaben. Dabei analysiert Ihr die Geräte auf etwaige Fehler in der Elektronik. Diese Fehler werden anschließend von Euch behoben.
Für den Beruf des/r Elektronikers/-in benötigt Ihr den mittleren Schulabschluss. Physik und Mathe sollten Eure Stärken sein, und Ihr solltet ein Interesse für technische Geräte und deren Funktionsweise mitbringen. Auch handwerkliches Geschick für die Endmontage und das Löten ist wichtig. Da Ihr bei der Instandsetzung häufig mit einer Vielzahl von Problemen und Fehlern konfrontiert werdet, solltet Ihr einen kühlen Kopf bewahren können und hartnäckig bei der Bewältigung der Probleme sein. Ihr arbeitet zwar in einem Team, werdet aber viele Tätigkeiten allein und selbstverantwortlich durchführen, was Euch eine selbstständige Arbeitsweise abverlangt.
Die Ausbildung dauert unabhängig von der Fachrichtung in der Regel dreieinhalb Jahre. Die Spezialisierung beginnt im zweiten Ausbildungsjahr. Entsprechend Eurer Neigungen könnt Ihr Euch in einer Fachrichtung spezialisieren: Automatisierungstechnik, Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik oder Fachrichtung Informations- und Telekommunikationstechnik.
Die Ausbildung zum/zur Elektroniker/-in dauert 3 ½ Jahre und besteht inhaltlich aus zwei Teilen. Die ersten 1 ½ Jahre bildet eine Basisausbildung, die für alle Elektroniker und unabhängig ihrer späteren Fachrichtung gleich ist. In diesem Teil der Ausbildung werden grundlegende Kenntnisse wie die allgemeine Elektroinstallation, das Feilen, Sägen und Bohren sowie die Computer- und Telekommunikationsanlageninstallation erworben.
Nach der Zwischenprüfung kommt dann die Spezialisierung je nach Fachrichtung. In Steffis Fall war das die Entwicklung und Programmierung einer bestimmten Steuerung, z. B. einer Ampel oder einer Waschmaschine. In verschiedenen langfristigeren Projekten erwerbt Ihr Euch so ein fundiertes Wissen über die Entwicklung von Stromlaufplänen, den Entwurf und den Bau von Leiterplatten und die Programmierung dieser technischen Komponenten.
Das hängt maßgeblich von Eurem Arbeitgeber ab. Elektroniker und Elektronikerinnen bei der Bundeswehr werden in die Entgeltgruppe 6 eingestuft und verdienen monatlich 2.343,24 Euro brutto.